Minerlgasse

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Die Minerlgasse: Ein Name aus der Markttradition

Wenn du in Wien die Minerlgasse suchst, wirst du sie in keinem offiziellen Stadtplan finden. Sie ist ein Durchgang, der sich mitten durch die Standreihen des Naschmarkts zieht. Damit gehört sie zu den wenigen, intern benannten Wegen des Marktes. Die Minerlgasse befindet sich im fest gemauerten Teil des Naschmarkts, der die zwei langen Reihen von fixen Ständen zwischen der Linken und der Rechten Wienzeile bildet. Sie befindet sich im mittleren Drittel der Marktmeile (etwa auf Höhe der Standnummern 130 bis 175).

Der Ursprung des Namens: Eine Hommage an die Marktfrauen

Die Minerl war eine der bekanntesten und schillerndsten Standlerinnen (Marktfrauen) am Wiener Naschmarkt, zu einer Zeit, als dieser noch primär ein traditioneller Nahversorgermarkt und nicht das heutige Szenelokal-Zentrum war. Sie war als „Krawall-Minerl“ berühmt. Diesen Beinamen verdiente sie sich durch ihre eindrucksvolle Lautstärke und ihre energische Art, mit der sie ihre Waren feilbot und anpries.

Die Minerl verkörperte die klassische, unverfälschte Wiener Marktfrau – robust, schlagfertig und nicht auf den Mund gefallen. Sie war eine lokale Berühmtheit, die mit ihrer Präsenz und ihrem „Krawall“ (im Sinne von lautem, lebendigem Auftreten) das Marktleben prägte. Solche Persönlichkeiten mit markanten Spitznamen (wie auch „Fischkopf-Reserl“ oder „Maschansker-Kadel“) waren in Wien lange Zeit prägend für die Märkte. Sie beherrschten mit ihrer souveränen Machtfülle und ihrem Witz das Geschehen.

Der Name „Minerlgasse“ ist keine willkürliche Bezeichnung, sondern eine liebevolle Hommage an die lange Geschichte des Naschmarkts. Erst im Jahr 2015 wurde diese Marktgasse zwischen den Marktständen am Naschmarkt nach ihr benannt. Diese Benennung der Gasse ist Teil einer Besonderheit des Naschmarkts, die nach berühmten oder typischen Marktfrauen benannt wurden, wie die Sopherlgasse, die Reserlgasse oder die Mariedlgasse.

So findest du die Minerlgasse

Die Minerlgasse liegt ziemlich genau im mittleren Drittel der Marktmeile – damit ist sie näher am Karlsplatz als an der Kettenbrückengasse. Du findest sie zwischen den fest gemauerten Marktständen (ungefähr auf Höhe der Standnummern 130 bis 175). Traditionell sind in diesem Abschnitt viele Feinkosthändler und etablierte Gastronomiebetriebe. Bekannte Adressen in der Minerlgasse sind zum Beispiel Würstelstände (U(H)RWURSCHT) und Käsehändler. Die Minerlgasse ist dein Ziel, wenn du die speziellen, festen Feinkost-Stände besuchen möchtest, die das kulinarische Herz des Marktes bilden – und dabei die Geschichte der Wiener Marktfrauen spüren willst.

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