Sopherlgasse

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Sopherlgasse: Die Marktgasse und das Kult-Lokal

Die Sopherlgasse am Naschmarkt ist ein Begriff mit zwei Aspekten. Einerseits ist sie eine Marktgasse mitten zwischen den fest gemauerten Marktständen. Dieser Durchgangsweg wurde als Hommage an die schlagfertige Marktfrau namens „Sopherl“ gewidmet. Sie steht als Sinnbild für die schlagfertige, bodenständige Wiener Seele. Andererseits wurde der Name später für ein Lokal auf dem Naschmarkt genutzt.

Der Ursprung: Eine literarische Marktfrau

Die Wurzeln der Sopherlgasse liegen in der Literatur des späten 19. Jahrhunderts. „Sopherl“ war der liebevolle Kosename für Sophie Pimpernuß, eine erfundene Marktfrau, die der Schriftsteller Vinzenz Chiavacci (ab 1883) in seinen Kolumnen populär machte. Sopherl wurde zur lautstarken Stimme des Volkes, die mit Witz, Dialekt und gesunder Bauernschläue die Stadtpolitik kommentierte. Sie war der Archetyp der selbstbewussten Standlerin und repräsentierte die Lebenskraft des Marktes.

Die Benennung Sopherlgasse wurde offiziell erst später als Widmung an diese Tradition vorgenommen. Sie ist heute einer der formell benannten internen Durchgänge, die mitten durch die fest gemauerten Marktstände verlaufen (ähnlich wie die Minerlgasse). Sie dient als wichtiger Querweg, der es den Besuchern ermöglicht, zwischen den beiden Hauptreihen der Feinkosthändler und Gastronomiebetriebe zu wechseln. Du findest die Sopherlgasse im nördlichen bis mittleren Bereich des Naschmarkts, also näher am Karlsplatz/Secession-Ende. Sie liegt ungefähr auf Höhe der Standnummern 166 bis 177.

Der Kult: Das gleichnamige Beisl

Der Name Sopherl wurde vor allem durch das gleichnamige Traditionslokal bekannt, das direkt an der Marktflanke liegt und jahrzehntelang als Treffpunkt für Künstler und Nachtschwärmer galt. Es liegt zwar direkt neben dem Markt, aber nicht innerhalb der Stände.

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